„Als Nachkommen von Verfolgten des Naziregimes fanden wir uns vor einigen Jahren unter dem Namen „Kinder des Widerstandes“ zusammen. Es ist uns ein Anliegen, als Töchter, Söhne und Enkelinnen an Widerstand und Verfolgung unserer Mütter, Väter und Großeltern während der Nazizeit zu erinnern und zu erzählen, was dies für den einzelnen Menschen und unsere Familien bedeutete.“ Referentin des Abends ist Christa Bröcher (Duisburg), Tochter und Enkelin von Widerstandskämpferinnen – ihre Mutter Christine Melchers wurde dreimal verhaftet und schließlich zu 1 ½ Jahren Haft wegen „Hoch- und Landesverrats“ verurteilt, ihr Vater Ernst war als Soldat in Frankreich stationiert und geriet dort in Kriegsgefangenschaft. Der Großvater Anton Melchers wurde am 16.3.1933 in sogenannte „Schutzhaft“ genommen und gelangte über verschiedene Gefängnisse ins KZ Börgermoor („Moorsoldaten“), später ins KZ Sachsenhausen.
Ein Schauspiel des Triple A – Theaters Berlin am 20. März 2025 ab 19:30 Uhr im Südbahnhof Krefeld, Saumstr. 9. Eine gemeinsame Veranstaltung mit Seebrücke und Werkhaus.
1918: Deutschland ist der Verlierer des Ersten Weltkriegs, das Kaiserreich untergegangen. Seine Trümmer werden zum Fundament der ersten Republik auf deutschem Boden. Aber der politische und gesellschaftliche Aufbruch verstetigt sich nicht, der Republik mangelt es an überzeugten Republikanern, die Wirtschaft bleibt gelähmt in der Dauerkrise. Auch in Krefeld ist die Weimarer Zeit gekennzeichnet von politischer Hoffnung ebenso wie von Orientierungslosigkeit und Radikalisierung, von Massenarbeitslosigkeit, Inflation und der Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Der Vortrag spürt der spannungsgeladenen Atmosphäre jener Tage nach und lädt zur Diskussion ein: Lässt die gegenwärtige politische Entwicklung in Deutschland Weimarer Verhältnisse befürchten?